Memento - Der Neubeginn: Band 3 (German Edition) by Julianna Baggott

Memento - Der Neubeginn: Band 3 (German Edition) by Julianna Baggott

Autor:Julianna Baggott [Baggott, Julianna]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Lübbe (Baumhaus)
veröffentlicht: 2014-06-12T16:00:00+00:00


EL CAPITÁN

JUNGE

Ein Junge folgt ihnen. Anfangs denkt El Capitán, es wäre nur ein verirrtes Kind, das sich in seiner Hilflosigkeit an sie drangehängt hat. Ein kleiner Krüppel mit einem steifen Bein und einem zur Hälfte verschmorten Gesicht. El Capitán ignoriert ihn. Die Waisenkinder, die sie suchen, sind zwar höchstwahrscheinlich tot, aber sie können sich trotzdem nicht um jeden dahergelaufenen Bengel kümmern.

Doch er bringt es auch nicht übers Herz, die bemitleidenswerte Kreatur zu verjagen. Noch nicht.

»Wo ist Pressia?«, fragt Bradwell plötzlich. »Ich hab sie schon länger nicht mehr gesehen.«

El Capitán und Helmud blicken sich um. Es regnet wieder in Strömen. Der Wind peitscht die Tropfen fast senkrecht durch die Straßen.

Hastings erstarrt und hält die Nase in die Luft.

»Hastings?« Bradwell wird nervös. »Wo ist sie?«

Hastings klettert auf einen Schutthaufen, um sich umzuschauen.

»Hastings!«, ruft Bradwell ungeduldig.

Gleichzeitig schleicht sich der Junge an und zupft El Capitán am Ärmel.

»Nicht jetzt«, brummt El Capitán.

Der Junge zieht den Kopf ein. Aber er verschwindet nicht. »Ich soll euch was von ihr ausrichten.«

»Von wem?«, fragt Bradwell und kommt rüber. Doch seine breite Statur und seine gewaltigen Schwingen machen dem Jungen Angst. Der Kleine weicht zurück.

Das muss El Capitán regeln. Er geht in die Hocke und bemüht sich, nicht allzu laut zu werden. »Nun sag schon.«

»Nun sag schon«, wiederholt Helmud in einem sanften Singsang.

»Von dem Mädchen, das ihr sucht … Pressia Belze …«

Er kennt ihren vollen Namen – das kommt hier draußen verdammt selten vor. Hastings steigt von seinem Schutthaufen herunter. Zu viert umringen sie den Jungen.

»Und was sollst du uns ausrichten?«, fragt El Capitán.

»Dass sie gehen musste. Dass sie sich auf den Weg machen musste.«

»Auf den Weg wohin?«, fragt El Capitán.

»Das wissen wir doch!«, ruft Bradwell.

»Wohin? Wohin?«, wiederholt Helmud mit seiner Singsangstimme.

»Das wollte sie nicht sagen. Sie hat gesagt, ihr wisst schon, wohin.«

»Natürlich wissen wir es«, meint Hastings.

»Sie hat gesagt, wenn sie angekommen ist, schickt sie euch eine Botschaft«, fährt der Junge fort. »Sie wird ihren Bruder finden, und der wird ihr helfen, die Botschaft zu schicken.«

»Was für eine Botschaft?«

»Sie wird euch sagen, ob ihr es zu Fall bringen sollt oder nicht. Sie hat gesagt, ihr wisst schon, was das heißen soll. Und dass sie ein Bild auf die Botschaft malt.«

»Was für ein Bild?«, fragt El Capitán.

»Wollte sie auch nicht sagen. Aber an dem Bild sollt ihr erkennen, dass die Botschaft von ihr stammt.«

Bradwell fährt sich durch das nasse Haar und geht ein paar Schritte zur Seite.

»Kapierst du jetzt, was du angerichtet hast?«, ruft El Capitán ihm hinterher.

»Was du angerichtet hast?«, sagt Helmud, als wollte er El Capitán die Schuld geben.

Bradwell schüttelt sich den Regen aus den Flügeln. »Dein Bruderherz hat mal wieder recht, Cap.«

»Du hast ihr verboten zu gehen. Du hast dich aufgeführt, als wäre sie dein Eigentum!« El Capitán richtet sich auf. »Deshalb hat sie sich aus dem Staub gemacht! Weil sie keine Lust mehr hatte, sich mit dir zu streiten!«

Der Junge hinkt davon und verkriecht sich hinter einem Felsblock, streckt das steife Bein aus und beobachtet die Auseinandersetzung aus sicherer Entfernung.

»Und du?«, ruft Bradwell. »Du hättest



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